Besuch, Silvester und Umzug

Francesca und Marcello aus Kriens sind kurz nach Weihnachten im Land der Vulkane, Bananen und Mangos gelandet. Nach einem kurzen Aufenthalt in Quito machten sie sich auf den Weg nach Baños. Dort begrüssten wir sie herzlich und nach zwei Monaten ohne Schweizer Kontakt genossen wir ihre Präsenz umso mehr. Sie waren richtig in Ferienstimmung und wir sogen ihre gelassene, relaxte Energie richtig auf. Es bereitete uns riesen Freude sie in unsere «Welt» einzuweihen und ihnen zu zeigen woher Leo ursprünglich kommt und wer seine Familie ist. Leo durfte nach so vielen Jahren endlich wieder eine Tour durch den Dschungel leiten und alte Zeiten aufleben lassen. Silvester verbrachten wir zusammen in Baños. Dort verkleiden sich die Männer als Frauen. Diese nennt man «Viudas». Sie tanzen für Geld sehr freizügig vor breitem Publikum oder auf den Autos. Auch veranstalten diese «Frauen» überall Strassensperren und lassen die Autos erst durch, wenn der Fahrer Geld gibt. Unsere Fahrt von Rio Negro nach Baños dauerte daher fast 1.5h statt den normalen 30 min. Überall in Baños wurde laut Musik gespielt, auch Livebands waren vor Ort. Eine Dezibel Limite gibt es hier in Ecuador nicht. Auch will sich hier niemand Neujahr entgehenlassen, also wird sein wenige Wochen altes Baby oder das Kleinkind einfach mitgenommen. Ohrenschutz? Gibts hier nicht. Unvorstellbar bei uns mit Baby im Getummel und dröhnendem Lärm bis über Mitternacht Party zu machen oder? Für Neujahr werden Puppen, sogenannte «Años viejos» und aufwändige Figuren hergestellt. Um 12 Uhr werden diese Verbrannt. So sollen die schlechten Energien und Geister des alten Jahres niedergebrannt werden. Kurz vor 12 Uhr fing es in Baños an heftig zu regnen. Die Figuren wollten einfach nicht brennen, dann muss halt mit Benzin nachgeholfen werden. Tradition ist es auch, über die brennenden Puppen zu springen. Leider ist der 4 jährige Sohn der Cousine von Leo ins Feuer gefallen und hat sich so das Gesicht und die Hand verbrannt. Anstatt ausgelassen in das neue Jahr zu feiern, verbrachten sie den Rest der Nacht im Spital. Es geht ihm den Umständen entsprechend besser. Sie können ihn nun zu Hause pflegen.

Am 1.1.2020 sind Fränzi und Mäsi als erste Gäste in unser Haus gezogen. Sie durften sozusagen unser Haus einweihen. Am 2.1 war es dann soweit und auch wir zügelten unsere 7 Sachen in unser Eigenheim. Wahnsinn. Ich konnte es kaum glauben. Unser Traum wurde Wirklichkeit. Es war so schön nachts im Bett zu liegen und mit offenem Fenster den Geräuschen unseres eigenen Landes zu lauschen. Zirpende Grillen, quackende Frösche, singende Nachtvögel, gurgelnde Bächlein und wenn man genau hin hört, meint man sogar die Pflanzen wachsen zu hören, da die Natur so dicht und so kraftvoll ist. Das Beste ist aber, dass wir den tosenden Regen nicht mehr hören, nur das sanfte tröpfeln auf die Blätter der Bäume. Was mir am Besten gefällt an unserem Haus ist die Dusche. Nach 2 Monaten konnte ich endlich wieder eine richtige, europäische Dusche geniessen. Dann spüre ich einfach nur Dankbarkeit.

Nach einer Woche mit uns, sind unsere Freunde weitergezogen. Schweren Herzens haben wir Abschied genommen. Wir merkten, dass wir dank ihnen auch entspannen konnten und wie viel Freude es uns bereitet Leute in dieses faszinierende Land einzuweihen. Also, wenn jemand Lust hat uns spontan zu besuchen. Wir haben ein Zimmer frei, eine tolle Dusche und wir können euch garantieren, dass es euch nicht langweilig wird bei uns. Oder ihr dürft einfach entspannen und der Natur lauschen oder im Dschungel auf einer Hängematte die Aussicht über den Amazonas geniessen…

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